Häfen und die Nachhaltigkeitsziele

Am 13. Januar hat sich der Ausschuss für die Angelegenheiten der Häfen im Lande Bremen zum 16. Mal getroffen. Ein wichtiges Thema der Agenda: Das Zukunftskonzept der Bremische Häfen im Zeichen der Sustainable Development Ziele der Vereinten Nationen.

Vielen sind die sogenannten SDGs inzwischen ein Begriff, wenn auch häufig eher als „Nachhaltigkeitsziele“ oder „17 Ziele“ – denn auf so viele Ziele für nachhaltige Entwicklung haben sich die Vereinten Nationen 2015 geeinigt. Das ist eine Menge. Und wer sich näher mit ihnen beschäftigt, mag sie für Träumerei halten. Ein kleiner Exkurs.

Grob gesagt könnte mit der Erreichung der 17 Ziele alle universalen Probleme der Welt gelöst werden. Einige Beispiele:

  • Ziel 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
  • Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
  • Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  • Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zum Recht ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Ergänzt werden diese Repräsentanten durch Ziele aus diversen Bereichen, darunter Geschlechtergleichheit, faire Arbeitsbedingungen – und vor allem klimarelevante Ansätze!

Als Abgeordneter der GRÜNEN liegt mir dieser Aspekt besonders am Herzen. In Kombination mit meinem Amt als Sprecher für Häfen lege ich außerdem viel Wert auf die Verknüpfung unterschiedlicher SDGs, die so wichtig für die Zukunft unserer Häfen sind. Eine grüne Strategie ist unabdingbar für zeitgemäße Häfen, die Bestand haben. Deswegen lege ich großen Wert auf die Umsetzung der folgenden Ziele:

  • Ziel 3: Gesundes Leben für alle – ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
  • Ziel 4: Bildung für alle – inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
  • Ziel 5: Gleichstellung der Geschlechter – Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
  • Ziel 6: Wasser und Sanitärversorgung für alle – Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  • Ziel 7: Nachhaltige und moderne Energie für alle – Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern
  • Ziel 8: Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit für alle – dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
  • Ziel 9: Widerstandsfähige Infrastruktur und nachhaltige Industrialisierung – eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
  • Ziel 11: Nachhaltige Städte und Siedlungen – Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
  • Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen – nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
  • Ziel 13: Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen
  • Ziel 14: Bewahrung und nachhaltige Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen
  • Ziel 15: Landökosysteme schützen – Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen

Das Offensichtliche zuerst: Die Umsetzung dieses Gesamtpakets ist natürlich nicht für einen einzelnen Menschen möglich, vermutlich nicht einmal für eine überdurchschnittlich engagierte Gruppe. Aber die gute Nachricht folgt sogleich: Die Unterstützung dieser Ziele bündelt sich in einem konkreten Projekt für die Bremischen Häfen. Die Hafenmanagement-Gesellschaft bremenports hat bereits 2009 eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die inzwischen klaren Bezug auf die genannten Zielen nimmt. Die greenports-Strategie soll durch ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortungsbewusste Entwicklungen die Zukunftsfähigkeit der bremischen Häfen sichern. Das Projekt steht für das Ziel eines klimaneutralen Hafens und der starken lokalen Initiativen, die den Wandel in Richtung nachhaltigkeitsorientierter Häfenprozesse unterstützen. Die greenports-Strategie ist auch durch Grünes Engagement bereits ein Kernelement der Hafenpolitik und des gesamten Hafenentwicklungskonzepts. Natürlich bleibe ich an dem Thema dran.